Wrocław und Breslau

Vitale Universitätsstadt mit multikultureller Geschichte

Die niederschlesische Stadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Strategisch günstig am Schnittpunkt der bedeutenden Handelswege von Leipzig zum Schwarzen Meer und von Venedig zur Ostsee gelegen, entwickelte sich die Stadt schon früh zu einem bedeutenden Handelszentrum und wurde von verschiedenen Herrscherhäusern begehrlich umkämpft.

Die facettenreiche Geschichte der Stadt, in der so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Joseph von Eichendorff, Gerhart Hauptmann, Ferdinand Lasalle, Edith Stein und Norbert Elias die Schulbank drückten, spiegelt sich im Stadtbild deutlich wider. Gotische Backsteinkirchen stehen neben barocken Palästen, Gebäude des strengen preußischen Klassizismus neben steingewordenen Denkmälern der imposanten Architektur der Belle Époque.

Zur besonderen Atmosphäre der Stadt trägt zudem die Tatsache bei, dass zwei Seelen in ihrer Brust wohnen. Breslau selbst war Jahrhunderte lang in deutscher Hand, bis nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein Großteil der Deutschen aus der Stadt vertrieben wurde. An ihrer Statt ermunterte man die Bewohner von Lwow, der heutigen Hauptstadt der polnischen Ukraine, die 1939 von der Sowjetunion annektiert und nach Kriegsende von ihr einbehalten wurde, sich in der stark entvölkerten Stadt anzusiedeln.

Das schachbrettartig angelegte Stadtzentrum wurde früher von einer Befestigungsanlage umgurtet, an deren Stelle heute eine Parkanlage angelegt ist. Und sie ist nicht die einzige – gemessen am Verhältnis von Grünfläche zur Bevölkerung ist Breslau eine der grünsten Städte Polens.

Der besondere Ehrgeiz der Stadt aber gilt einem vielfältigen Kulturprogramm, das auf Initiative vieler kreativer Kräfte und einzelner Kulturmäzene ausgesprochen vielfältig und von herausragender Qualität ist. Wann immer Sie die Stadt besuchen – irgendein Festival, Kulturtage oder Ereignis aus den Bereichen Musik oder Kunst wird mit Sicherheit gerade stattfinden.